Im nächsten Konzert der Konzertreihe „Kammermusik Haus Wellensiek“ am 26. November um 18 Uhr dreht sich alles um den „Carnaval“. An diesem Abend gibt es einen Maskenball der besonderen Art zu erleben.

Die Regisseurin und Schauspielerin Katrin Nowak wird die Erzählung “Carnaval“ von Haruki Murakam lesen und die Pianistin Claudia Kohl wird den Klavierzyklus „Carnaval“ op. 9 von Robert Schumann spielen.

„Carnaval“ ist eine Erzählung aus dem Band „Erste Person Singular“ von dem japanischen Autor Haruki Murakami. Einige seiner Grundthemen, die Einsamkeit des Menschen, die Untiefen unseres Bewusstseins, die Subjektivität der Realität und der Zeit, bestimmen auch die Begegnung des Ich-Erzählers mit einer Frau, genannt F*.

Beide verbindet die Begeisterung für Robert Schumanns gleichnamigen Klavierzyklus „Carnaval“. Dieser wird zum Mittelpunkt ihrer Gespräche und Begegnungen und führt zum Nachdenken über äußerliche Masken und wahre Gesichter dahinter. Und so wundert es nicht, dass die lauernden Gespenster und bösen Geister, die in Schumanns meist heiterem „Carnaval“ lediglich angedeutet werden, im weiteren Verlauf der Erzählung und besonders an derem düsteren Ende eine bedeutende Rolle spielen.

Der „Carnaval“ op. 9 für Klavier solo von Robert Schumann mit dem Untertitel „Scènes mignonnes sur quatre notes“ ist eine Sammlung kurzer Charakterstücke, die maskierte Feiernde beim Karneval darstellen und in denen Schumann sich selbst, seinen Freunden und Charakteren aus der Comedia dell’arte musikalischen Ausdruck verleiht.

Die Wahl dieses Werkes über einen Maskenball ist in der Erzählung von Murakami kein Zufall, die Geschichte liest sich als eine Lektion über äußerliche Masken und das wahre Gesicht dahinter.