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Kulturen der Weltwirtschaft – Im Zeichen der Maulbeere
Mittwoch, 3. April 2019 von 17:00 Uhr – 19:30 Uhr
Eintritt freiEine Veranstaltung der DJG Bielefeld im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums
in Zusammenarbeit mit dem FESTIVAL PhonArt.
Künstlerische Leitung: Christoph Ogawa-Müller
3. April, 17 Uhr, Historisches Museum Bielefeld, Ravensberger Park 2
Kulturen der Weltwirtschaft – Im Zeichen der Maulbeere
Begrüßung: Gesa Neuert
Grußwort: Dr. Klaus Bockermann, Vizepräsident IHK zu BI
Praeludium und Fuge B-Dur , BWV 890 , J.S.Bach
Kumiko Ogawa-Müller
Vortrag Prof. Dr. Werner Abelshauser
Kulturen der Weltwirtschaft
Unter besonderer Berücksichtigung der Beziehung Deutschland -Japan-USA-China
Globalisierung heißt nicht zwangsläufig Angleichung des wirtschaftlichen Denkens und Handelns. Im Gegenteil. Auf dem Weg in die nachindustrielle Zeit haben sich auf dem Weltmarkt sehr unterschiedliche Wirtschaftskulturen entwickelt, die bis heute für die Wettbewerbsfähigkeit der Global Player verantwortlich sind. Das Spitzenquartett der Weltwirtschaft – USA, China, Japan und Deutschland – verdankt seine Dominanz dieser kulturellen Diversität. Während die USA und China verstärkt um die Regeln des Standardkapitalismus streiten, haben sich Japan und Deutschland mit nachindustrieller Maßschneiderei jeweils spezifische Märkte erobert, auf denen sie große Wettbewerbsvorteile genießen.
Vita: Werner Abelshauser studierte von 1966 bis 1970 an der Universität Mannheim Volkswirtschaftslehre und promovierte 1973 an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Arbeit über „Wirtschaft in Westdeutschland 1945–1948“. Nach der Habilitation (1980) lehrte er als Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Bochum). Von 1983 bis 1988 geschäftsführender Direktor des Instituts zur Erforschung der europä-ischen Arbeiterbewegung (IGA). Gastprofessuren in Oxford, Göttingen, Florenz, Köln, St. Louis und Sydney. Von 1989 bis 1991 Lehrstuhl am Europäischen Hochschulinstitut Florenz für Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts . Seit 1991 Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Bielefeld. Seit 2010 dort Forschungsprofessor für Historische Sozialwissenschaft. Mitherausgeber der Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften. Seit Nov. 2011 Mitglieder der unabhängigen Geschichtskommission des Bundeswirtschaftsministeriums.
Kleiner Imbiss
18:30 Uhr: Präsentation des Albums – CD/DVD – Booklet
Deutschland-Japan/WEGE – BEGEGNUNGEN
Das Programm enthält Werke der klassischen europäischenMusiktradition von J. S. Bach, G. F. Händel, A. Marcello u. a., ebenso Tonsätze der japanischen Volksliedtradition sowie derklassischen japanischen Moderne.
Im Zentrum der Werkfolge stehen Vertonungen zu Gedichten von Kaiserin Michiko aus dem Gedichtsband: Nur eine kleine Maulbeere, aber sie wog schwer, erschienen im Herder Verlag, Nov. 2017. Die Musikfolge wurde für ein Konzert beim Japan-Tag der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel am 14. September 2018 konzipiert. Teilnehmer des Konzertes war u.a. der Übersetzer dieser Gedichtsammlung: Prof. Dr. Pantzer. Er bat um eine Aufnahme der Vertonungen zu Gedichten der Kaiserin, um sie ihr als Geschenk zum Ende der Regierungsepoche Heisei* zu überreichen. Daraus erwuchs die vorliegende umfassende Ton–Bild-Produktion.
*Friede nach innen, Versöhnung nach außen
Im Mai 2019 wird Kaiser Akihito zugunsten seines Nachfolgers, Kronprinz Naruhito, abdanken. Die DJG Bielefeld nimmt dieses Ereignis zum Anlass, um einen im Westen wenig bekannten Aspekt des Kaiserhauses vorzustellen, nämlich seine Beschäftigung mit der Dichtkunst, in der die Gefühle und Eindrücke des Kaiserpaares sensibel und zugleich in künstlerischer Vollendung zum Ausdruck kommen.
Die japanische Kaiserin Michiko wurde seit ihrer Hochzeit im Jahr 1959 auch als Dichterin bekannt. Bei zahlreichen Gelegenheiten verfasste sie Lyrik, darunter etwa 300 traditionelle Waka-Gedichte. Von diesen wurden 50 Gedichte ausgewählt und von Professor Pantzer übersetzt.
In Japan spielt seit alters her die Lyrik eine große Rolle. Die älteste Sammlung stammt aus dem 8. Jahrhundert und enthält weit über 4000 Gedichte. Wobei einige Gedichte auch schon aus dem 6. Jahrhundert, also bereits zweihundert Jahre früher aufgenommen wurden. Die meisten Gedichte sind Kurzgedichte mit einer Abfolge von 5-7-5-7-7 Silben. Also insgesamt 31 Silben. Das ist in Europa fast undenkbar. Aber die Japanische Sprache macht es möglich, weil es viele Homonyme gibt und in der Wortfolge mehrere Bedeutungen in den Sinn kommen.
Diese Gedichte erlauben, Schönes auf kleinstem Raume und mit sparsamsten Mitteln zu gestalten. Diese Poesie wurde durchgehend am Hof gepflegt bis zum heutigen Tag. Zudem gibt es zu Neujahr einen allgemein zugänglichen Wettbewerb dieser Dichtkunst. Im ganzen Land wird das Thema des jeweiligen Jahres vorgegeben, einschließlich der Beteiligung der kaiserlichen Familie. Die besten Gedichte werden preisgekrönt und vor dem Kaiserpaar feierlich verlesen.
Eine besondere Begabung ist der heutigen Kaiserin zu eigen, von der viele Lyrikbände erschienen sind. Nun liegt auch ein Gedichtband auf Deutsch vor. Die Gedichte decken das Leben der Kaiserin, ihre Aufgaben in der Familie, in der Öffentlichkeit und ihre Reisen ab. Ein Gedicht ist auch Deutschland gewidmet.
Christoph Ogawa-Müller ist mit seiner Vertonung eine besondere Deutsch-Japanische Begegnung gelungen. Lassen Sie sich verzaubern.
Kumiko Ogawa-Müller, Spinett;
Ruben Ramirez, Querflöte;
Akiko Watanabe, Posaune;
Yulika Ogawa-Müller, Cello;
Leander Schlesier, Percussion;
Hendrik Grothaus, Posaune;
Florian Darm,Tuba, Posaune;
Christoph Ogawa-Müller, Stimme, Euphonium, Vertonungen;
Lesung der Gedichte: Schülerinnen des Ceciliengymnasiums Bielefeld
Naomi Horstmann (verantwortlich);
Tänzerinnen der Balettschule Iris Witte, Bad Oeynhausen
Gefördert duch: Dr. Klaus Bockermann, Vizepräsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld
Gefördert durch Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH