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Womenomics – Frauen in Führungspositionen
Samstag, 23. März 2019 von 16:00 Uhr – 19:00 Uhr
Free
Die Überalterung der Gesellschaft lässt Japans Arbeiterschaft schrumpfen. Japans Premier Shinzo Abe hat sich deshalb im Jahr 2014 unter dem Motto Womenomics die Förderung von Frauen in Japans weiterhin männerdominierter Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben. Bis 2020 sollten 30 Prozent aller Führungspositionen mit Frauen besetzt werden. Dieser Wert wurde inzwischen den aktuellen Zahlen angepasst.
Prof. Dr. Annette Schad-Seifert, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zeichnet ein aktuelles Bild.
Wie sieht die Lage in Deutschland aus? Über ähnliche Bestrebungen hierzulande berichtet
Prof. Dr. Ulrike Detmers, Geschäftsführerin eines ostwestfälischen Unternehmens und Professorin für BWL an der FH Bielefeld.
Vera Wiehe, Wege mbH, wird die anschließende Podiums-Diskussion moderieren.
Einladung zur Veranstaltung
Womenomics
Frauen in Führungspositionen – Deutschland/Japan im Vergleich
Samstag, 23.03.2019, 16:00 bis 19:00 Uhr
VHS-Bielefeld, Historischer Saal, Ravensberger Park 1
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 30-jährigen Bestehen der DJG Bielefeld e. V. Japans Frauen laden wir Sie herzlich ein! Bitte melden Sie sich bis zum 19.03.2019 an unter info@djg-bielefeld. de
Der Anteil von Frauen in Führungspositionen liegt in Japan aktuell bei 13%, in Deutschland bei rund 29 %. Laut DIW greift die Geschlechterquote in den Aufsichtsräten in Deutschland, eine Strahlkraft auf andere Unternehmensebenen ist bislang ausgeblieben. Auch in Japan soll eine Quote von 10 Prozent den Anteil von Frauen in Führung erhöhen. Welche Strategien, Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren führen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz und erhöhen den Anteil von Frauen im Management? Können Japan und Deutschland trotz unterschiedlicher kultureller Hintergründe voneinander lernen?
16: 00 Uhr Begrüßung
Beate Ehlers, VHS Bielefeld
Gesa Neuert, DJG Bielefeld e. V.
Karin Schrader, Stadt Bielefeld
Musikalisches Intermezzo
Yulika Ogawa-Müller (Cello)
16: 30 Uhr Inputreferate
Womenomics – Können Frauen die Wirtschaft Japans retten?
Prof. Dr. Annette Schad- Seifert, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Wie sieht es in Deutschland aus?
Prof. Dr. Ulrike Detmers, FH Bielefeld, Geschäftsführerin Mestemacher
Musikalisches Intermezzo
Yulika Ogawa-Müller (Cello)
17: 20 Uhr Podiumsdiskussion
Leitung: Vera Wiehe, Wege Bielefeld
Weitere Gäste:
Simone Grusdas, Head of Corporate Finance and Accounting, itelligence AG
Dr. Phoebe Stella Holdgrün, Universität Bielefeld, zuvor Deutsches Institut für Japanstudien, Tokyo
Yumi Oshima, Universität Iwate 岩手大学 (Gandai)
18: 00 Uhr Ausklang
Yulika Ogawa-Müller (Cello)
Sushi meets Pumpernickel
zum Inhalt:
Womenomics – Können Frauen die Wirtschaft Japans retten?
Nach einer überraschenden Kehrtwende hat der erzkonservative japanische Premierminister Shinzo Abe im Jahr 2014 Frauenförderung zum zentralen Bestandteil seiner Wachstumsstrategie deklariert. Bis 2020, dem Jahr der Olympischen Spiele in Tokyo, sollen Japans Führungsetagen ihren Frauenanteil von einem Prozent im Jahr 2014 auf 30 Prozent anheben. Dass eine stärkere, gleichberechtigtere Einbeziehung von Frauen wirtschaftlich von Vorteil wäre, ist Japans Regierung allerdings schon seit den neunziger Jahren bewusst. Geschehen ist wenig, und der Weg zu einem kulturellen Wandel noch weit. Eine kritische Analyse.
Annette Schad-Seifert ist Professorin im Fach Modernes Japan an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie studierte Japanologie, Religionswissenschaft, Philosophie sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Freien Universität Berlin und der Keio University Tokyo. Sie hat als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, der Universität Leipzig und am Deutschen Institut für Japanstudien in Tokyo gearbeitet. Sie war Vizepräsidentin der Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung und ist zur Zeit Vizepräsidentin der Deutsch-Japanischen Gesellschaft am Niederrhein. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kulturstudien der modernen japanischen Gesellschaft, Geschlechterforschung, sozialwissenschaftliche Forschung zur Familienpolitik, der Single-Gesellschaft und dem demographischen Wandel.
Wie sieht es in Deutschland aus?
„Das größte Handicap für Frauen ist der traditionsorientierte Mann. Dessen Mentalität erschwert Frauen den Aufstieg und den beruflichen Erfolg“, findet […] Ulrike Detmers. Ihr Mittel um Veränderungen anzustoßen: Lob. Männer bekommen von ihr eine Auszeichnung – den „Spitzenvater des Jahres“. Der Preis soll Männern den Weg zeigen, wie man sich von herkömmlichen Rollenerwartungen befreit. „Mit dem Spitzenvater mache ich öffentlich, dass Kinder, Küche und Karriere Männersachen sind.“ Chancengleichheit ist für Ulrike Detmers keine Worthülse.
„FRAUENGespräche“ Sparkasse Gütersloh-Rietberg, Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Detmers: Erfolgsfaktor Frau – Hemmnisse Nein, Förderung Ja, https://www. ulrike-detmers. de/vortraege/2018, Zugriff am 24.02.2019
„Wir hatten noch nie so viele hochqualifizierte Frauen wie heute und es werden auch künftig weitere heranwachsen. Das Problem liegt woanders. Nicht alle Unternehmen haben Frauen als Führungskräfte im Blick. Die Auswahl von Bewerbern erfolgt häufig nach dem Prinzip, wie ähnlich eine Person dem jeweiligen Entscheidungsträger ist […] In der Tat gibt es noch Einiges zu tun. Wir müssen Vorbilder für Frauen schaffen, um ihnen zu zeigen, dass es erfolgreiche weibliche Führungskräfte gibt. Das Mentoring ist ein wichtiger Ansatz, insbesondere zur persönlichen und beruflichen Förderung von Nachwuchskräften. […] Eine gendersensible Rekrutierung ist ein wichtiger Baustein, um Frauen zu zeigen, dass sie im Unternehmen willkommen sind. […] Es ist an der Zeit, die alten Rollenbilder in den Köpfen aufzuarbeiten.“
Vera Wiehe im Interview mit markt & wirtschaft westfalen, https://mawi-westfalen.de/interview-mit-vera-wiehe/, Zugriff am 24.02.2019
Ulrike Detmers ist seit 1994 Professorin im Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit an der Fachhochschule Bielefeld. Ihre Spezialgebiete sind Personalwirtschaft und betriebliche Organisation. Zudem ist sie die erste Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien e. V. Als Gesellschafterin, Mitglied der Geschäftsführung und Sprecherin der Mestemacher-Gruppe führt Prof. Dr. Detmers die Ressorts Markenmanagement und Social Marketing. Seit 1994 prägt sie das Erscheinungsbild der Brotmarke Mestemacher mit neuartigen Markenauftritten. Sie erfand dafür den Titel Mestemacher – the lifestyle bakery. Seit 2000 ist sie Initiatorin und Leiterin folgender Aktivitäten zur Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann und zur Vereinbarkeit Beruf und Familie:
- Mestemacher KITA-Preis
- Mestemacher Preis Managerin des Jahres
- Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres
- Mestemacher Frauenkalender
- Mestemacher Preis Gemeinsam Leben
Vera Wiehe ist bei der WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH seit Juli 1997 zuständig für Projekte, Beratung, Vernetzung, Moderation und Veranstaltungsorganisation. Sie studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Universität Bielefeld Geschichte, Deutsch und Gesundheitswissenschaften. Sie besitzt das 1. und 2. Staatsexamen für Lehramt Sekundarstufe II und einen Master of Public Health. Von 1987 bis 1997 war sie Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Bielefeld e. V. und dort zuständig für Finanzen, Spendenakquise, Beratung, Begleitung und Ehrenamt.