Mit einem gemeinsamen Kampai das Jahr des Wasserhasen begrüßt

Akemashite omedetou gozaimasu, 明けましておめでとうございます

Neujahrsfest der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und AniMaBi in der VHS Bielefeld

Die 3. Etage der VHS Bielefeld war voll in japanisch-deutscher Hand. Die beiden Räume Historischer- und Murnau-Saal konnten kaum die Besuchermassen fassen, die zusammen mit der DJG Bielefeld und der Gruppe AniMaBi auf den Beginn des Jahres des Hasen anstoßen wollten.

Hasen symbolisieren in der asiatischen Kultur Langlebigkeit, Frieden und Wohlstand – vieles scheint jetzt also endlich bergauf zu gehen. Zusätzlich bekommt der Hase das Element Wasser in diesem Jahr – was für ein gleichmäßiges Fließen aber auch für Zerstörung und Fruchtbarkeit steht. In einem solchen Jahr gehen die Menschen empathischer miteinander um, weil Mitgefühl und Harmonie dieses Jahr an erster Stelle stehen.

Harmonie war auch das Motto der Bonsai- und der Ikebanapräsentationen. Die Ikebana Meisterin Anneliese Streit erklärte, dass der Gründer der Ohara-Schule in Bonsai-Schalen Landschafts-Ikebana arrangierte. Drei bezaubernde Landschaften faszinierten die interessierten Besucher.

In ihren Grußworten lobten die japanische Generalkonsulin Prof. Dr. Setsuko Kawahara, Bürgermeister Andreas Rüters und Frau Dr. Will-Armstrong, v. Bodelschwinghsche Stiftungen die gute Zusammenarbeit mit der DJG Bielefeld und freuten sich sehr über die neue Zusammenarbeit mit AniMaBi und die so zahlreichen jugendlichen Besucher. Frau Kawahara ließ alle wissen, dass sie im Jahr des Wasserhasen geboren wurde. Das griff Herr Rüters gleich mit einem Augenzwinkern auf, er sei auch ein Wasserhase aber nur Eingeweihte wüssten nun, wie alt beide in diesem Jahr werden.

Die beiden japanischen Pianistinnen Chihiro Masaki und Reiko Nagai nahmen die gebannt lauschenden Zuhörer mit auf eine musikalische Weltreise, die in Japan begann und dort auch wieder endete. Mit einem souveränen Können und sehr viel Gefühl interpretierten sie Stücke von Yoshinao Nakada, Maurice Ravel, Johannes Brahms, Antonin Dvorák, Michel Legrand, Harold Arlen, George Gershwin, Astor Piazzola, Kyoko Yamamoto und Kousaku Yamada. Begeistert ging das Publikum mit und ab und an hörte man leises Summen zur den Klavierklängen.

Wichtige Boten des Glücks an Neujahr sind in Japan die 7 Glücksgötter. Frau Jäschke, Japanologin aus Düsseldorf zeigte in ihrem herausragenden Vortrag einmal mehr, wie viel Wissen, Anekdoten, Gruseliges und Lustiges zu diesem Thema zu entdecken ist. Jeden der 7 Glücksgötter stellte sie ausführlich vor. Und so warteten das Gros der Besucher geduldig im Historischen Saal, auf den Anstich des Sakefasses – Kagami-Biraki. Kagami-Biraki bedeutet, dass das Sakefass (Kagami) geöffnet wird (Biraki). Das Öffnen gibt die spiegelnde Oberfläche des Inhalts frei, die kein Ende erkennen lässt. Nun steht symbolisch einer Zukunft im Überfluss nichts mehr im Wege! Der Sake und das Sake Fass wurde wieder von der Firma Choya gestiftet. Mit dieser Zeremonie dankte die DJG Bielefeld und AniMaBi allen Besuchern, Helfern, Künstlern und Ständen für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen. Joachim Schultz-Tornau, extra aus Berlin angereister Gründungspräsident der DJG Bielefeld rief das „Kampai“ und alle Gäste und die Veranstalter stießen gemeinsam auf ein gesundes und glückliches neues Jahr an.

Im Historischen Saal gab es neben den kulinarischen Köstlichkeiten: Ramen, Karaage, Curryreis, Bento, Grünteekuchen und Gebäck, japanischem Tee, Kirin Bier und Pflaumenwein viele japanische kostbare Handarbeiten zu entdecken. Außerdem bezauberten junge Manga-Zeichnerinnen und eine Plüschtierproducerin mit ihren Produkten das Publikum. Für die Japanischlernenden stellte der Helmut Buske Verlag ein breites Angebot an Büchern vor und man konnte den Namen oder Glückszeichen auf Japanisch schreiben lassen, sowohl auf Kärtchen als auch auf Steinen. Außerdem konnten sich die Besucher vor Ort über die Arbeit der AniMaBi, der Kyudoka aus Detmold, der Furoitoradojo und der DJG Bielefeld informieren und dort auch gleich Mitglied werden. Eifrig genutzt wurde auch die Möglichkeit, selbst japanische Neujahrsspiele auszuprobieren und Origami zu falten.

So manch einer hatte seinen persönlichen Schatz gefunden und ging mit einem Lächeln fröhlich nach Hause.